Steine des Anstoßes - Kolumne

10. Januar 2019 - Kaum eine Gegend bleibt von dem neuen Gartentrend verschont. Asphalt, Beton und Gebäude werden immer häufiger mit Schotterschüttungen oder Kies kombiniert. Die Empörung darüber ist groß. In den sogenannten Sozialen Medien steht unter dem Namen „Gärten des Grauens“ sogar ein Online-Pranger für solche „Kiesgärten“ bereit. In seiner Rubrik „Naturschutz im Garten“ wirbt gar der NABU hierfür auf seiner Webseite: „Und für alle, die nicht genug bekommen können: Die Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ stellt täglich neue Prachtstücke vor, begleitet mit lustigen oder satirischen Texten“.

Stecklinge und Aussaat in einer Gärtnerei

Das Mantra für Kiesgärtner und Kiesgärtnerinnen: Ich will keine langweiligen Kiesgärten mehr anlegen!

Prachtstücke meint selbstgerecht kommentierte Fotos dieser ästhetisch fragwürdigen Vorgärten. Auf Namensnennung der Beschuldigten verzichtet der Prangerbetreiber. Dieses Privileg genießen Gartenbaubetriebe nicht. Wer es tatsächlich wagen sollte, mit einem Kies- oder gar einem "Zengarten" für sein Gewerk zu werben, wird gnadenlos mit Namen und Foto als Umweltsünder für das Insektensterben verantwortlich gemacht. Über 25.000 Menschen bei Facebook finden das gut und nicht wenige beteiligen sich an der Kommentare genannten Spuckerei. Was dort, als freie Meinungsäußerung getarnt, wütet, wirkt auf sensiblere Gemüter nicht weniger abstoßend als die Steine des Anstoßes selber.

Buchcover Essbare Stadt von Maurice Maggi

Dass in urbanen Räumen selbst zwischen Asphalt und Beton viel Lebendiges und sogar Essbares gedeihen kann, zeigt das Buch Essbare Stadt aus dem AT Verlag. Der Landschaftsgärtner und Koch Maurice Maggi stellt essbare Pflanzen aus Zürich in Bild und Rezepten vor, zum Beispiel Waldmeisterblüten-Ravioli mit Nespoli oder ein sommerliches Blütenrisotto.

▲ Übersicht der Gartenkolumne "In meinem Garten"


Die Kolumne „In meinem Garten“ erscheint seit August 2018 sechsmal im Jahr im Magazin "Im Garten". In der Kolumne schildert Gartenplaner Torsten Matschiess Erlebnisse aus dem Alltag der Gartengestaltung. Alles dreht sich um Pflanzen, ihre Verwendung und empfehlenswerte Bücher über das Gärtnern. Sie erhalten das Magazin kostenlos in vielen Raiffeisenmärkten, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Gartenfachmärkten.


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